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Dann doch besser wieder so !!
Der nächste Tag zeigt zunächst überdeutlich, was Sonnenlicht für unsere Bilder ausmacht - alles !
Wir sind auf das Islam-Hoja Minarett gekrabbelt, mit 57 m das höchste in Uzbekistan, um einen glänzenden Ausblick auf die Altstadt zu geniessen ...
 
Am Abend bei einem unserer seltenen Restaurantbesuche werden wir Zeuge einer Ge-burtstagsfeier, bei der wir dringend mittrinken müssen, denn das bringt dem Jubilar Glück im nächsten Lebensjahr:
dem 55. , also 1 Jahr jünger als Herr Flott ...
Der Gang über den Markt offen-bart einen Blick in die reale Welt abseits der Vorzeigebauten : neben nett aufgebauten Ständen versuchen  alte Frauen, mit ein paar Kräuterbüscheln ihr Aus-kommen zu erwirtschaften...
Apropos Somsa : das sind Teigtaschen mit unterschiedlichen Fleischfüllungen von Huhn über Rind bis Ziege, peppig gewürzt und wie bei uns die Currywurst allgegenwärtig. Interessant die Garmethode : die Rohlinge werden an die Innenwand eines mit Holz aufgeheizten "Ofens" geklebt und nach ihrer Garzeit mit einer grossen Kelle wieder abgepflückt ...
Der Hunger ruft ! In der Nähe des Marktes finden wir eine Ansammlung von Imbissständen, wo wir von Schaschlikspiessen bis zu Somsa in gemütlicher Atmosphäre naschen können...
Die Juma Moschee mit ihren 218 hölzernen Säulen, von denen 6 oder 7 noch original aus dem 10. Jhdt stammen
Eingangs- und Durchgangstüren in Medresen und Wohnhäusern
Deckenintarsien eines Medreseneingangs
Fliesenauskleidung im Innern eines Mausoleums
 ... dem die Details im Inneren allerdings kaum nachstehen :
Medresen (Koranschulen) und Minarette, Moscheen und Mausoleen und das Glück des die Farben fast unwirklich puschenden Sonnentages liefern einen faszinierenden äusseren Rahmen ....
Den Rahmen liefert allerdings ein unglaublich perfekt restauriertes Architekturensemble, das einen beim Rundgang durch den inneren Altstadtkern an jeder Ecke in Erstaunen versetzt : hier eines der inneren Stadttore mit dem bereits gezeigten, unvollendeten Kalta Minor Minarett, dessen Bau 1851 durch Mohammed Amin Khan mit dem Plan begonnen wurde, es so hoch zu bauen, dass er bis nach Bukhara würde sehen können, immerhin eine Distanz von ca 400 km !
Leider starb der Khan bereits 1855 und so blieb es bei diesem etwas ungewöhnlichen, türkisfarbenen Stumpen.
Verknüpft mit den zigtausend Kitschartikeln finden sich aber auch in einigen Innenhöfen Einblicke in alte, mittlerweile staatlich unterstützte Handwerkstraditionen, hier am Beispiel einer Teppichknüpferei.
 
Und irgend jemand muss ja die in jedem nur scheinbar geeigneten Winkel aufgehäuften Souvenirs auch kaufen ...
Wenig europäische Touristen heisst übrigens nicht keine Touristen ! Bei den Uzbeken ist Kiwa ein beliebtes Ausflugsziel für alle möglichen Gruppen, von dörflichen Damenkränzchen bis zu Hochzeitsgesellschaften...
Unsere erste Station in Uzbekistan ist Kiwa, einst ein Drehpunkt der Sklaven-karawanen und heute : ein auf das Feinste restaurierte "Museums"städtchen mit einer wohltuend entspannten und ent-schleunigten Atmosphäre, nicht zu vielen europäischen Touristen und, nach Iran :
Sind ja alle so schön bunt hier !
Ja, die Zöllner und das liebe Geld ! Ein zwar bereits biblisches Thema, das es aber auch anders geht, erfahren wir zu unserer angenehmen Überraschung auf der uzbekischen Seite : ein grosses Plakat weist mehrsprachig darauf hin, dass alle Leistungen an der Grenze gebührenfrei sind und gibt für den Fall von Problemen eine Hotline-Nummer an !
Dafür wird man allerdings im Land selbst auf nicht ganz astreine Wege der Geldbeschaffung geschickt :
Selbst in der Bank wird uns geraten, "schwarz" zu tauschen ! Und so sehen wir hier den Gegenwert von 100 Dollar bei einem Kurs von 36000 Sum, ange-liefert in 1000er Noten in einer Plastiktüte ....
Wir haben es pünktlich zur Grenze geschafft, nachdem die letzten 60 km in Turkmenistan unsere neuen Stossdämpfer noch einmal richtig gequält haben ! Bei der Ausreise einmal mehr nette Spielchen der Grenzer : auf unserem handschriftlich-kyrillischen "Transportpapier" für den MAN ist bei der Einreise von einem erkennbar angetrunkenen Beamten ein anderer Ausreisepunkt vermerkt worden, als in unserem Visum für uns verpflichtend vorgegeben ! Und für diese Fehlleistung eines turkmenischen Experten sollen wir (zusätzlich zu allen bereits gezahlten Sondermätzchen) nun auch noch 55 Dollar Strafe zahlen ! Zum Glück spricht einer der Grenzer halbwegs englisch und kann sich nach halbstündiger, streckenweiser etwas erregter Diskussion unserer Argumentation anschliessen, dass es kaum uns anzulasten ist, wenn ein Kollege zu blöd oder zu betrunken war, ein teuer bezahltes Papier korrekt auszustellen. Das Tor öffnet sich und noch bei der Durchfahrt fragt uns der Posten, ob wir ihm nicht 5 Dollar geben möchten ! Wir haben ihn an seine gierigen Kollegen verwiesen....
         Jugendträume :
Einmal auf der Seidenstrasse